Trapezbleche sind Profilbleche, die im Industrie-, Hallen- und Gartenbau für verschiedene Dach- und Wandkonstruktionen verwendet werden. Als Unterkonstruktion wird hierbei Holz oder Stahl verwendet. Ein Trapezblech besteht aus Stegen und Sicken. Die Stege sind dabei die hohen Stellen des Trapezblechs, die Sicken die jeweiligen Vertiefungen. Diese Versteifungen sorgen für die hohe Stabilität, insbesondere für Dachbleche / Trapezblechdach. Am deutlichsten wird dies, wenn ein ungekantetes Flachblech auf zwei Hölzer gelegt wird. Je weiter die Hölzer auseinander gezogen werden, desto mehr biegt sich dieses Blech durch (Durchhängen). Die Stege, auch als Hochsicken bezeichnet, bringen dann die notwendige Versteifung in die Profilbleche, damit sie nicht durchhängen. Mit entsprechenden
Berechnungen (Belastungstabellen) kann dann die Begehbarkeit nach Abständen der Auflagen erkennbar gemacht werden. Je nach Materialstärke, Höhe der Stege und ggf. Versteifungen in der Tiefsicke, bekommt ein Profilblech hierbei hohe Stabilität, verliert dabei jedoch an Blechbreite, sodass bei großen Abständen der Auflage mehrere Profile benötigt werden (in der Breite), anstatt bei kleinen Lattenabständen. Es gibt auch die Vollschalung, das bedeutet, das Blech liegt vollflächig auf und muss selbst kein Gewicht tragen. Bei der Wahl des richtigen Trapezblech sollte auch unbedingt geprüft werden, ob es sich um selbsttragende Profilbleche handelt oder ob sie nicht selbst tragen müssen. Ihr Dachdecker, Verkaufsberater und Architekt kann behilflich sein!
Trapezblech wird aus Coils produziert und hat je nach Verwendungszweck unterschiedliche Materialstärke. Beispielsweise kann es mit einer Stärke von 0,35 mm bereits von einem Stahlcoil produziert werden. Das beschichtete Blech wird von einem Coil (Rolle auf dem das Blech gerollt ist) in eine Walzstraße gefahren, in der es das entsprechende Profil durch verschiedene Walzen annimmt. Diese Profile werden dann später auf individuell gewünschte Länge zugeschnitten. Dieser Produktionsprozess nennt sich Kaltverformung mittels einer Rollformanlage.
Damit die Bleche nicht anfangen zu korrodieren, werden sie im Produktions-Prozess zum Coil verzinkt und bandbeschichtet. Die Bandbeschichtung (Polyesterbeschichtung / Pulverbeschichtung) gibt es in vielen verschiedenen Farben, die Palette reicht von Hellorange zu Lichtgrün. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Aluzink(R) oder auch Galvalume(R) Legierung. Hierbei handelt es sich um eine besonders haltbare Beschichtungsart die aussieht, als sei das Blech nur verzinkt. Achten Sie darauf – Blech mit Alu-Zink(R) bzw. Galvalume(R) ist nicht zusätzlich verzinkt! Es gibt Hersteller die behaupten dies hier sollte die Seriosität aufgrund Unkenntnis über die Materialien genaustens betrachtet werden. Wenn es Gründe gibt, keinen Stahl zu verwenden, können auch Alternativen genutzt werden. Es gibt auch Aluminiumbleche – diese sind blank, stucco-dessiniert (Hammerschlageffekt) oder ebenfalls bandbeschichtet erhältlich. Für Alu Trapezbleche oder Wellbleche gelten jedoch andere Werte in Statik, wie auch in der Verwendung. Eine umfassende Beratung ist hier unerlässlich!
Ab dem 01.07.2014 dürfen nach der Bauprodukte-Verordnung (BauPVO) tragende Profiltafeln nur noch mit CE Kennzeichnung und dazugehöriger Leistungserklärung nach DIN EN 1090-1 verbaut werden. Typenbemessungen und Tragfähigkeitsnachweise nach 18807-1 (Stahl) und entsprechende Ü-Zeichen haben keine Bedeutung mehr. Diese Definition stammt in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband IFBS von der Firma Nordbleche aus Holdorf, einem Hersteller für Trapezblech und Dachpfannenprofil, und wurde sogar bei Wikipedia übernommen.
Trapezbleche werden aus Coils hergestellt, auf denen das Blech im nicht profilierten Zustand aufgewickelt ist. Diese Coils kommen aus Stahlwerken in ganz Europa. Das Stahlblech hat eine Qualität von 280/350 mit einer Zinklage von 275 g/m². Das verzinkte Material auf dem Coil wird mit Polyesteroberflächenbeschichtet oder mit Polyester matt oder HB 45 geliefert. Eine andere Variante der Beschichtung ist die Alu Zink-Beschichtung, bei der Beschichtung ist die Rückseite jeweils mit einem Rückseitenschutzlack beschichtet. Die Farbe von diesem Lack kann vom Hersteller frei gewählt werden, ist in den meisten Fällen aber auch hellgrau.
Die Polyesterbeschichtung ist auf der Sichtseite mit etwa 25µm beschichtet und auf der Nicht-Sichtseite mit einem Schutzlack von bis zu 10 µm versehen.
Verzinkte Profile können sich nach der Montage optisch verändern, da sie sich vom Wetter, Luft und der Umgebung beeinflussen lassen. Verzinkte Materialien sind nicht nachbehandelt.
Aluzink bzw. Galvalume sind geschützte Legierungen auf Profilblech von einzelnen Stahlherstellern und zeichnet sich durch besondere Haltbarkeit aus. Die Kratzfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit wird hier nochmals erhöht. Profibleche mit dieser Beschichtung sind nicht zusätzlich verzinkt!
Auf der Außenseite ist die HB45-Beschichtung mit 45µ beschichtet. An der Rückseite ist der Coil mit einem Schutzlack von ungefähr 10 µ beschichtet. Diese Beschichtung ist für Trapezprofile mit am besten geeignet, da sie sich durch eine hohe UV-Beständigkeit auszeichnet und relativ kratzfest ist. Die Oberflächenbeschichtung ist hierbei leicht matt.
Eine weitere Variante der Trapezbleche sind Akustikbleche, diese bestehen aus Lochblechen. Sie reduzieren den Lärm und werden im Innenraum einer großen Hallen verwendet. Um den Lärmpegel noch weiter zu mindern, können auch speziell entwickelte Vliese angebracht werden. Das Wirkprinzip ist einfach: Der Schall prallt nicht am Trapezblech ab, sondern das Lochblech „schluckt“
teilweise den Schall und bricht ihn dadurch. Die Oberfläche, welche den Schall zurückwerfen (Schall) würde, ist verringert. Ein möglicherweise angebrachtes Akustikvlies auf der Rückseite des Akustikblechs/Lochbleches verringert den Schall nochmals zusätzlich, nachdem er durch die gelochten Bleche schon gemindert wurde.
Die Verwendung von Trapezblechen bietet einige Vorteile. Durch das geringe Gewicht der Platten lässt es sich bei der Montage sehr leicht verbauen. Durch die verschiedenen aufgekanteten Bleche wird auch jeweils die Tragfähigkeit erhöht. Auch das oft genannte Gegenargument, dass sich schnell Schwitzwasser bildet, kann durch den Einsatz von beispielsweise Antikondensvlies vermieden werden. Dieses Vlies reduziert gleichzeitig die Geräuschentwicklung.
Bei dem Bau mit Trapezblech sollte man sich vorher auch immer mit der richtigen Belüftung in dem Bauobjekt auseinandersetzen. Alternativ zum selbstklebenden Antikondensatvlies gibt es auch flüssiges Antikondensat in den Varianten zum Streichen oder Spritzen. Nähere Informationen zum Sinn von Antikondesschutz, Einsatz und Möglichkeiten sowie der Entstehung von Schwitzwasser birgt diese Informationsseite.